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Impressum

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Deutsches Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke (DIfE)
Arthur-Scheunert-Allee 114-116
14558 Nuthetal

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Das Deutsche Institut für Ernährungsforschung ist eine Stiftung öffentlichen Rechts. Errichtet wurde die Stiftung durch Erlass des Ministers für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg vom 28. Mai 1992.

Gesetzliche Vertreter sind die Administrative Direktorin Dr. Birgit Schröder-Smeibidl und der Wissenschaftliche Direktor Prof. Dr. Tilman Grune.

Inhaltlich verantwortlich i. S. d. § 18 Abs. 2 MStV: Susann-C. Ruprecht, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des DIfE, Anschrift siehe oben.

Umsatzsteuer-Identifikationsnummer gemäss § 27a UstG: DE 160059202

Das DIfE ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft.

Der DIfE – DEUTSCHER DIABETES-RISIKO-TEST® und der DIfE – Herz-Kreislauf-Erkrankungs-Risiko-Test wurden mit öffentlichen Mitteln (Bund, Land Brandenburg, Europäische Union) vom DIfE entwickelt. Sie basieren auf den Daten der Potsdamer European Prospective Investigation into Cancer and Nutrition.

Die Weiterentwicklung wird im Rahmen der DZD-Forschung finanziert. Jede gewerbliche Nutzung der Tests ist ohne schriftliche Genehmigung untersagt.

© DIfE, September 2022

Hintergrundinformationen

Typ-2-Diabetes

Derzeit ist bei knapp 8,5 Millionen Menschen in Deutschland ein Typ-2-Diabetes bekannt. Daneben ist mit einer Dunkelziffer in Millionenhöhe zu rechnen, da die Krankheit zu Beginn häufig ohne Anzeichen verläuft und erst mit jahrelanger Verzögerung erkannt wird. Typ-2-Diabetes führt häufig zu schwerwiegenden Komplikationen wie Erblinden, Nierenversagen und Amputation von Gliedmaßen. Zudem sterben Menschen mit Typ-2-Diabetes früher, vor allem an Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Der Begriff Herz-Kreislauf-Erkrankungen beschreibt die vielfältigen Erkrankungen des Herzens und der Blutgefäße. Dazu zählen unter anderem Herzinfarkt und Schlaganfall, die ausgelöst werden, wenn Gewebeteile des Herzens oder des Gehirns nicht ausreichend durchblutet werden oder entsprechende Blutgefäße reißen. Herzinfarkte und Schlaganfälle treten für die Betroffenen meist überraschend auf und können zu einer eingeschränkten körperlichen Leistungsfähigkeit, zu langfristigen motorischen und neuronalen Folgeschäden und schlimmstenfalls zum Tod führen.

Welche Bedeutung haben die Testergebnisse?

Die Tests zeigen Ihnen, was Sie persönlich tun können, um einem Typ-2-Diabetes, einem Herzinfarkt oder einem Schlaganfall vorzubeugen.

Bitte beachten Sie, dass auch Personen mit einem geringen Risiko erkranken können. Personen mit einem hohen Risiko können dagegen gesund bleiben. Das Vermeiden oder Vermindern von Risikofaktoren ist keine Garantie, nicht zu erkranken.

Risikofaktoren für Typ-2-Diabetes, Herzinfarkte und Schlaganfälle

Unveränderbare Faktoren, die das Risiko für Typ-2-Diabetes, Herzinfarkte und Schlaganfälle beeinflussen:

  • Das Geschlecht

    Studien haben gezeigt, dass Männer ein höheres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen haben als Frauen.

  • Das Alter

    Das Risiko für Diabetes, Herzinfarkte und Schlaganfälle steigt mit dem Alter.

  • Körpergröße

    Die Körpergröße beeinflusst das Typ-2-Diabetes-Risiko, da sie auch für die Fettverteilung am Bauch eine Rolle spielt.

  • Erkrankungen in der Familie

    Das Risiko ist erhöht, wenn leibliche Verwandte an einem Typ-2-Diabetes, Herzinfarkt oder Schlaganfall erkrankt sind oder waren. Diese Risikoerhöhung basiert vermutlich auf einem Zusammenspiel genetischer Faktoren und familiär geprägter Lebensstilfaktoren.

Veränderbare Faktoren, die das Risiko für Typ-2-Diabetes, Herzinfarkte und Schlaganfälle beeinflussen:

  • Bluthochdruck

    Menschen mit erhöhtem Blutdruck haben nicht nur ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, sondern auch ein erhöhtes Typ-2-Diabetes-Risiko.

  • Körperliche Aktivität

    Körperliche Aktivität hilft, das Körpergewicht zu halten, wodurch der Taillenumfang günstig beeinflusst wird. Gleichzeitig senkt sie u.a. den Blutdruck. Zudem verbessert sie die Insulinwirkung, wodurch der Blutzuckerspiegel besser reguliert wird. Neben Sport tragen auch andere Aktivitäten wie Radfahren, Gartenarbeit oder Spazierengehen zu einem geringeren Typ-2-Diabetes-Risiko bei.

  • Übergewicht (Taillenumfang)

    Wenn Sie viel Fett im Bauchbereich (Taille) eingelagert haben, steigt Ihr Risiko fürTyp-2-Diabetes, Herzinfarkte und Schlaganfälle. Studien haben gezeigt, dass eine Gewichtsreduktion das Risiko einer Typ-2-Diabetes- und Herz-Kreislauf-Erkrankung deutlich senken kann.

  • Vollkornprodukte

    Viele Studien weisen darauf hin, dass der Verzehr von Vollkornprodukten (z. B. Vollkornbrot, -brötchen, Getreideflocken, Körner oder Müsli), das Risiko für Typ-2-Diabetes, Herzinfarkte und Schlaganfälle senkt.

  • Fleisch

    Der Verzehr von Rind-, Schweine- oder Lammfleisch erhöht das Risiko für Typ-2-Diabetes, Herzinfarkte und Schlaganfälle. Dabei gilt: Je mehr Sie von den genannten Fleischsorten essen, desto größer ist Ihr Risiko.

  • Kaffee

    Studien zeigen einen Zusammenhang zwischen Kaffeekonsum und gesenktem Risiko für Typ-2-Diabetes, Herzinfarkte und Schlaganfälle. Die Ursachen hierfür sind noch nicht bekannt. Wenn Sie gerne Kaffee trinken und ihn gut vertragen, spricht derzeit nichts dagegen, dies auch weiterhin zu tun.

  • Rauchen

    Rauchen ist mit einem erhöhten Risiko für Typ-2-Diabetes, Herzinfarkte und Schlaganfälle verbunden. Ebenso kann Rauchen zu Krebs führen. Daher ist es ratsam, mit dem Rauchen aufzuhören.

  • Softdrinks und Limonaden

    Verschiedene Studien haben gezeigt, dass zuckergesüßte Getränke wie Limonaden und Softdrinks das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen können.

  • Pflanzenöle

    Pflanzenöle mit einem hohen Anteil ungesättigter Fettsäuren, wie zum Beispiel Oliven-, Raps- oder Sonnenblumenöl, können das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken.

Wie wird das persönliche Risiko berechnet?

Die Risiko-Berechnungen basieren auf Zusammenhängen, die in der Brandenburger Ernährungs- und Krebsstudie (EPIC-Potsdam-Studie) beobachtet worden sind. An dieser seit 1994 laufenden Studie nehmen 27.548 Frauen und Männer im Erwachsenenalter teil. Sie ist Teil der bislang größten prospektiven europäischen Ernährungsstudie EPIC (European Prospective Investigation into Cancer and Nutrition) mit 23 Zentren in zehn europäischen Ländern. Die Studie deckt Zusammenhänge zwischen Ernährung, Krebs und anderen chronischen Erkrankungen wie Typ-2-Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen auf.

In den Tests ist jeder Frage ein Faktor zugeordnet, der im unterschiedlichen Maße zum Typ-2-Diabetes-Risiko bzw. zum Risiko von Herzinfarkten und Schlaganfällen beiträgt. Damit hat jeder Faktor einen bestimmten Wert, der mit den von Ihnen eingegebenen Werten verrechnet wird. Aus der Summe der Zwischenergebnisse lässt sich schließlich die Wahrscheinlichkeit bestimmen, mit der Sie innerhalb der nächsten 10 Jahre an einem Typ-2-Diabetes, einem Herzinfarkt oder Schlaganfall erkranken können.

Die Verfahren zur Berechnung des 10-Jahres-Erkrankungsrisikos wurden hinsichtlich ihrer Gültigkeit in der Heidelberger EPIC-Studie mit 25.543 Teilnehmenden überprüft und für das 10-Jahres-Diabetes-Risiko zudem in der Deutschland-repräsentativen BGS98-Kohorte mit 3.959 Teilnehmenden bestätigt. Die Entwicklung, Validierung und Weiterentwicklung des DIfE – DEUTSCHER DIABETES-RISIKO-TEST® und des DIfE – Herz-Kreislauf-Erkrankungs-Risiko-Test wurden in Fachzeitschriften wie Diabetes Care, Diabetes Research and Clinical Practice, BMJ Open Diabetes Research & Care, Deutsches Ärzteblatt international und Scientific Reports veröffentlicht.